Hier ensteht eine Werkstatt mit neuen Ideen, manchmal zeitgenössischen Themen und mit bisher so noch nicht veröffentlichten Texten. 

 

 

 

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Am 28.April 2018 fand auf dem Waldfriedhof Wittenberge eine feierliche Glockenweihe statt. Vor etwa 150 Zuhörern trug ich dort mein Poem "Gedanken beim Glockengeläut" vor. Dieses Gedicht widme ich meinen Eltern.

 

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Am 20. April 2016 hatte mein neues Kinderbuch Premiere. "Die Hurzel-Purzel-Gute-Nacht-Geschichte".

Zur Zeit arbeite ich an der Übersetzung ins Altmärker-Platt.

Die ist nun fertig. Klicke mal auf das "Gastgedicht". Das ist von Ursula Böwe. Sie ist meine kompetente niederdeutsche Beraterin. Ich danke ihr!!

 

 

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Ein Kinderlied (2.Oktober 2o15)

 

Meines Vaters Land

einst kriegszerrissen.

Das Mutterland

in bleicher Angst.

Mein Elternland

wir lassen dich nicht.

Wir sind doch deine Kinder

und du das Heimathaus.

 

 

 

 

 

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 Lieber Leser, hier findest Du einen Text, in dem ich sagenhafte Begebenheiten, von denen mir meine Vorfahren und vor kurzem auch an Heimatgeschichte interessierte Schorstedterinnen berichteten, in künstlerischer Freiheit nacherzähle:

 

 

Der Rachereiter vom Schorstedter Silberbach

 

Die Urahnin flüsterte es an einem dunklen Abend der Ahnin ins Ohr, die Ahnin hauchte die gruselige Botschaft bei Kerzenschein ihrer Tochter zu und die erzählte es nach der Heumahd beim Ausruhen am Feldrain den fleißigen Helferinnen und eine davon erzählte es viele Jahre später ihrem Töchterchen. Und als das Töchterchen alt war und meine Großmutter außerdem erzählte sie mir an einem Sommerabend, als ich noch Kind war und nicht einschlafen konnte, die Geschichte vom Rachereiter vom Schorstedter Silberbach. Und einige seit langem dort ansässige sehr glaubwürdige Schorstedterinnen, mit denen ich unlängst sprach, wussten auch davon. Wenn sie als junge Mädchen des nachts aus Möllenbeck vom Tanzen kamen, dann gruselten sie sich und machten einen gewaltigen Umweg um das sagenumwobene Gebiet.

Der Silberbach fließt durch die Senke zwischen dem Silberberg in der Feldmark Sieksche Nachtweide und den Dörfern Dobberkau und Möllenbeck. In ihm tummeln sich kleine Fischlein und noch so manches Wassergetier. An seiner Böschung stehen Schwarzerlen und verankern sich mit kräftig gebogenen Wurzeln im Wassergrund.

Hier in der Nachtweide am Silberbach ist es so still. Kein menschlicher Laut ist zu hören. Nur manchmal ein Geräusch im Gestrüpp, als ob ein Tier sich darin bewege. Doch plötzlich, wenn bei Mondschein der Nachtnebel steigt, dann reitet er heran, der Rachereiter vom Schorstedter Silberbach. Von der nördlich gelegenen kleinen Flußbrücke kommt er dahergejagt auf einem schwarzen Ross ohne Kopf. Und der Reiter ist in ein weißes Gewand gehüllt, das leuchtet und strahlt und glänzt wie geschliffenes Eisen. Er hat keine ledernen Zügel in den Händen, sondern lenkt das Pferd nur mit seinen kräftigen Schenkeln. In der einen Faust hält er ein eisernes Netz und in der anderen ein blitzendes Schwert. Und während er fast fliegend am Silberbach auf und ab reitet, stößt er ein fürchterlich hallendes Summen aus, so als ob Eisen auf Marmor reibt. Im schwarzen Licht der Nacht tönt dazu das knarrende Stöhnen der alten Föhren, das leise Geflüster der weißen Birken und dumpf das ferne Trommeln der gewaltigen Eichen. Die Erlen aber fassen mit gewölbten Wurzeln in den Silberbach und trinken gelassen das dunkle Wasser der Nacht. Und über all diesen geheimnisvollen Dunkelgeräuschen schwebt wie ein Nebel der Rachereiter und schwingt das eiserne Netz und trägt das Schwert in erhobener Hand.

Es wusste schon die Urahnin, dass er die Siecksche Nachtweide, das Schamanengrab vom Silberberg, die silberne Wiege, in der ein edles Kind gelegen, die Behausung der dort wachenden Zwerge und den leise plätschernden Silberbach beschützt. Und wer dort zu Unrecht schleicht, gräbt, holzt, zündelt oder stiehlt, den fängt er mit seinem eisernen Netz und ersäuft ihn gleich darauf im nahegelegenen Teich. Manchmal wirft er auch mit gewaltigen Felsbrocken, die er vom Steinhaufen gleich hinterm Kirchenwald aufnimmt. Oder er schwebt heran, unhörbar wie ein Nebel, und schlägt mit seinem silbern glitzernden Schwert auf den Missetäter ein.

Erst wenn alle Untaten gerächt sind, wird seinem Pferd ein edler Kopf auf vornehm geschwungenen Hals wachsen. Und er wird dann die Zügel in die Hand nehmen, seine Stiefel in die Steigbügel stellen und als weißer Ritter über die Nachtweiden reiten und die Guten beschützen.

 

 

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Dieses Bild malte Irene de Suarez Oberstenfeld, Mexiko. Es ist meinem Gedicht "waldgeboren" aus dem Lyrikband "Baumwörter blau verschleiert" sehr wesensnah.
Dieses Bild malte Irene de Suarez Oberstenfeld, Mexiko. Es ist meinem Gedicht "waldgeboren" aus dem Lyrikband "Baumwörter blau verschleiert" sehr wesensnah.

 

waldgeboren

 

endlich

ruhe finden

weg von allem

hintaumeln zu

jenem alten baum

in seinen borkigen

stamm hineinwachsen

ganz tief in seinen

wurzeln verkriechen

den mutterleib der

erde atmen und

erst wiederkehren

nach monaten

aufsteigen mit den

säften des frühlings

 

 

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 Ein Haiga ( aus "Echo des Moments")

 

der flieder blüht blau

aber es weht schon hindurch     

lindenblütenduft

 

Text: Eckhard Erxleben

Grafik: Andreas Marquardt

 

 

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In der Werkstatt von www.haiku.de wurde ausführlich über das Haiga von mir und Andreas Marquardt diskutiert. Inzwischen habe ich die erste Version etwas verändert und hier hineingestellt.

Beate Conrad  (USA) hat daraus nun ein weiteres Haiga entwickelt. In der dritten Variante hat sie mein Ursprungshaiku etwas verändert. Ich stehe hinter allen drei Variationen, die jeweils eine eigenständige Aussage haben. Echte Werkstattarbeit also. Wer sich dazu äußern möchte, kann das gern in meinem Gästebuch oder bei eckhard.erxleben@web.de tun.

 

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Dies ist eine sehr interessante Variation meines Haiga durch Klaus Stute. Die Aussage kommt auch meinem individuellen Haikumoment in dem Sinne ziemlich nahe: Eine Erscheinung ist gerade noch da und das Neue kündigt sich schon an. Wie es auch oft im richtigen Leben ist. 

Ein Haiga

 

Grafik: Andreas Marquardt

Text:   Eckhard Erxleben

 

violoncello

das zopfgeschmückte mädchen

nun im zeichenblock

 

Da saßen wir nun in der Kirche von Schnackenburg und genossen das wunderbare Spiel der Laura van der Heijden. Plötzlich sah ich wie der Künstler Andreas Marquardt neben mir das Mädchen in seinem Skizzenblock verewigte. So steuerte ich noch ein Haiku dazu und der wunderbare Moment war in einem Haiga festgehalten. Den Besuchern meiner Werkstatt zur Freude hier also erlebbar.

 

 

 

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Ein Haiku:

 

 

zwei schwäne schweben

dicht über der Autobahn

das saatfeld suchend 

 

 

Pressemitteilung 05.Mai 2046:

 

"In einem von der EU geförderten Arbeitsbeschaffungsprojekt meißeln fleißige Helfer eine überflüssige Autobahn weg. So wird dringend benötigtes Ackerland zurück gewonnen." 

 

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der gesteinigte

fluss kehrt in sein bett zurück

dort bauen menschen

 

 

Pressemitteilung 6. November 2048:

 

                     ?

 

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